Die Wasserwacht Kempten feierte Mitte November ihr 70-jähriges Bestehen. Die Ortsgruppe lud Mitglieder, Freunde und Gäste zu Speis und Trank ein. Das Bestehen über sieben Jahrzehnte wurde als Anlass genommen, kräftig zu feiern. 

Die Wasserwacht Kempten sichert in Kempten und Umgebung die wasserrettungsdienstliche Versorgung. Hauptaufgabe der Ortsgruppe ist die Verhinderung, Vermeidung und Präventation des Ertrinkungstodes. Dies geschieht über mehrere Wege, weiß der Vorsitzende Daniel Beyer zu berichten. Der Wachdienst sichert eine schnelle, qualifizierte Hilfe an dem Niedersonthofener See und dem Sulzberger See. Die Wachstationen werden bei schönem Wetter am Wochenende besetzt. Weiterhin werden die Bademeister des Freibads in Kempten unterstützt. Auch die Integrierte Leitstelle kann rund um die Uhr auf die Ortsgruppe zählen. Ehrenamtlich wird eine Schnelleinsatzgruppe gestellt, welche bei kleineren und größeren Notfällen an, auf und im Wasser alarmiert wird. Der Einsatzbereich erstreckt sich vom Großraum Kempten bis in den Norden des Oberallgäus und in den Süden bis zum Niedersonthofener See. 

Neben diesen Betätigungen kümmern sich die Mitglieder der Ortsgruppe aber auch um die Breitenausbildung. Jährlich werden zwei Kinderschwimmkurse und zwei Rettungsschwimmkurse angeboten. Ebenso kann im Techniktraining der Schwimmstil der Bürger überprüft und verbessert werden. Einen besonderen Stellenwert nimmt das Schwimmen für Menschen mit Behinderung ein. Diesem Personenkreis bleibt das kühle Nass meist verwehrt. Hier kümmert sich ein speziell ausgebildetes Team darum, dass Menschen mit Behinderung gefahrlos schwimmen gehen können.

Die Gäste richteten ihre Grußworte vor allem an die Mitglieder und dankten diesen in vielfacher Hinsicht für die unglaublich wertvolle Arbeit. Neben Sibylle Knott (2. Bürgermeisterin von Kempten) sprachen unter anderem der Vorsitzende des Bayerischen Roten Kreuzes Oberallgäu, Alfred Reichert, und die Vorsitzende der Kreiswasserwacht Oberallgäu, Sabine Blodau.

Auch, wenn sich die Ortsgruppe nicht über Nachwuchssorgen beklagen kann, bestehen dennoch finanzielle Engpässe, vor allem im Hinblick auf die Ausrüstung der ehrenamtlichen Retter. Umso mehr freuten sich die Mitglieder, dass Sybille Knott einen Scheck im Namen der Stadt Kempten überreichte.

Neben den Grußworten war ein wichtiger Punkt des Abends die Ehrungen. Katja Kuhn, Thimo Austen und Elisabeth Stracke wurden für 10 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Seit 30 Jahren ist Günther Ponkratz Mitglied in der Wasserwacht Kempten. Auf vier Jahrzehnte Mitgliedschaft in der Wasserwacht Kempten dürfen Wolfgang Pietzka und Wolfgang Schneider zurückblicken. Eine besondere Zeitehrung ist die Ehrung der Familie Schwägerl. Die Kinder Daniel und Maximilian sind seit 10 Jahren Mitglied, die Eltern Alexander und Hannelore Schwägerl seit 20 Jahren Mitglied in der Wasserwacht Kempten.

Johannes Weizenegger wurde für seinen unermüdlichen Einsatz bei der Planung und Durchführung der Rettungsschwimmkurse für die Bevölkerung und die Mitglieder mit der Henry-Dunant-Medaille geehrt. Mit der Wasserwacht-Medaille in Bronze wurde der derzeitige Vorsitzende der Ortsgruppe, Daniel Beyer, ausgezeichnet. Jeweils mit der Wasserwacht-Medaille in Silber wurden Daniel Pontner und Marina Ponkratz geehrt. Daniel Pontner wurde für die besonderen Leistungen als jahrelanger Technischer Leiter, Marina Ponkratz für die besonderen Leistungen als jahrelange Jugendleiterin geehrt.

Mit der selten vergebenen Wasserwacht-Medaille in Gold wurden Wolfgang Pietzka und Klaus Sachs geehrt. Klaus Sachs engagierte sich jahrelang mit besonderen Leistungen in der Lehrgruppe Rettungsschwimmen und im Behindertenschwimmen.

Wolfgang Pietzka wurde für seine herausragenden Leistungen als jahrzehntelanger Technischer Leiter der Kreis-Wasserwacht Oberallgäu, für sein Engagement als Einsatzleiter Wasserrettungsdienst und für seine Ausbildertätigkeiten geehrt.

Für die musikalische Gestaltung der Feier sorgte Alfons Kennerknecht mit dem Akkordeon. Der Abend wurde unter anderem durch Vorführungen der Wasserwacht-Jugend aufgelockert, die ihr Können in der Erstversorgung von verwundeten Personen zeigten.